Ist die Aufnahme und Verarbeitung von Seheindrücken, die wir zum Erkennen von Gegenständen und Vorgängen unserer Umwelt und unser Selbst als eigene Person benötigen.
Unser Sehen und die visuelle Wahrnehmung entwickeln sich von Baby bis ins Erwachsenenalter.
Es gibt kein Ende dieser Entwicklung, da sie auch an unsere Umwelteinflüsse gekoppelt ist.
90% unserer Sinneseindrücke erleben wir durchs Sehen. Sehen ist wahrnehmen, begreifen, lernen und verstehen. Nur wenn unsere Augen als Team funktionieren ist eine problemfreie visuelle Wahrnehmung möglich. Sehen ist nicht nur Physik oder Physiologie, in erster Linie ist sie Erfahrung durch Lernen.
Das Augenpaar hat im Laufe seiner Entwicklung nicht gelernt oder verlernt seine Bewegungen gemeinsam und koordiniert ablaufen zu lassen. Dies lässt sich nicht oder nur bedingt mit dem Eingreifen an nur einer Stellschraube verändern, wie beispielsweise mit der Korrektur durch eine Brille oder Kontaktlinsen.
Hier ist ein geeignetes und individuell abgestimmtes Visualtraining (optometrisches Sehtraining) notwendig um die Ursachen zu beheben und die Augen als Team zu vereinen und zu entlasten.
Sehen braucht Übung. Wir kommen ohne jegliches visuelle Gedächtnis zur Welt.
Evolutionsbedingt sind unsere Augen immer noch auf Jäger und Sammler programmiert.
Das heißt Sehen bei Tageslicht auf überwiegend größere Entfernungen und Naharbeit mit den Händen.
Die digitale Entwicklung führt zu drastischen Veränderungen dieses Verhaltens.
Vermehrt arbeiten wir bei Kunstlicht in einer starren Körperhaltung mit oft viel zu nahen Abstand, wodurch unser System einen erhöhten Nahstress ausgesetzt wird und ein überlastetes oder geschwächtes System an seine Grenzen kommt und zusammenbricht, z.B. verschwommen sehen, Kopfschmerzen etc.
Beschäftigt sich mit den medizinisch gesunden Augen, bei denen auf Grund eines gestörten Sehverhaltens oder einer fehlerhaften Sehentwicklung Probleme in der visuellen Wahrnehmung auftreten, die zu Einschränkungen in der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit eines Menschen führen.
Die Sehproblem werden nicht isoliert verstanden, sondern der Mensch wird als Ganzes gesehen.
Die Wissenschaft wird seit den 50er Jahren erfolgreich in den USA gelehrt und angewandt, in Deutschland ist sie noch nicht sehr weit verbreitet.